Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Merkel bekommt Ergebnisse des Zukunftsdialogs Zukunft für Machthaber LENNART KRAUSE

Offenbar hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine
exklusive Definition von Zukunft. Anders ist es nicht zu verstehen,
dass sie ihre Kampagne „Zukunftsdialog“ nannte. Merkel leitet sie mit
den Worten ein: „Wie sieht Deutschland in fünf bis zehn Jahren aus?“
Diese kurze Zeitspanne spiegelt nicht die Zukunft Deutschlands wider,
sondern die einer Regierungschefin, die in Legislaturperioden denkt.
Bis 2022 könnte Merkel schließlich noch Kanzlerin sein. Die
wirklichen Zukunftsprobleme der Deutschen werden erst in zwanzig bis
vierzig Jahren deutlich. Der demografische Wandel wird Deutschland
grundlegend verändern. Aber eine Agenda 2050 liefert natürlich keine
kurzfristigen Ergebnisse, die bei der Bundestagswahl helfen können.
Es ist schade, dass der Zukunftsdialog auch zu einer PR-Tour wurde.
Denn die Beteiligung der Bürger – gerade auch in Bielefeld – hat
gezeigt, wie viele innovative Ideen in unserer Gesellschaft
schlummern. Bestimmt hätte es viele dazu gegeben, wie Deutschland
auch in vierzig Jahren noch lebenswert und innovativ ist. Aber zehn
Legislaturperioden, so lange will nicht einmal Merkel regieren.

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