Wer nach einem Beispiel sucht, wie Politiker den
Zorn der Bürger erst kanalisieren, um ihn am Ende zum Schweigen zu
bringen, wird in NRW fündig. Im Wahlkampf nutzte die Opposition den
Zorn der Eltern gegen das Turboabi zum Stimmenfang. Nach der Wahl ist
nicht mehr von Reform, sondern lediglich von einem Reformversuch die
Rede. Und weil mit Sylvia Löhrmann die Grünen für die Schulpolitik
zuständig wurden, wurde der Modellversuch so zugeschnitten, dass kaum
ein Gymnasium am Schulversuch G 9 teilnehmen möchte. Ein Schelm, wer
Schlechtes dabei denkt. Löhrmann, das pfeifen die Spatzen vom
Flachdach des Schulministeriums, hat wenig Interesse an dieser
Baustelle. So kommt heraus, was Löhrmann wollte: nichts. Landauf,
landab besteht kein Interesse an einem neuen Design des Abiturs.
Schulen, die gerne Neues erprobt hätten, weil sie sich mehr Zeit
wünschen für pädagogische Arbeit mit den Schülern und für
individuelle Förderung, fühlen sich brüskiert von den Restriktionen
aus dem Hause Löhrmann. Damit ist das Ziel erreicht. Den Wählern
wurde ein Placebo verabreicht, und schon ist Ruhe.
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