München hat sich mit seiner Olympia-Bewerbung
eine ziemliche Klatsche abgeholt. Nicht nur, dass der Sieger
Pyeongchang die bayerische Landeshauptstadt bereits im ersten
Wahlgang entscheidend hinter sich gelassen hat. Die ausgesprochen
spärlichen 25 Stimmen für München muss man ein Desaster mindestens
für Bayern, aber eigentlich auch für Deutschland nennen. Nicht mal
der Einsatz eines „Kaisers“ und des deutschen Bundespräsidenten, auch
nicht der der Bundesliga-Fußballstars oder gar des Meister-Trainers
und schon gar nicht die Auftritte der in die Jahre gekommenen
Eisprinzessin Katarina Witt haben das alles verhindert. Man könnte
sich jetzt schnell auf die Suche nach Schuldigen machen und würde
sicher auch fündig: bei den Grünen, die ihre eigene Parteivorsitzende
aus dem Bewerbungskomitee abberiefen und damit nicht nur dem grünen
Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael
Vesper, in den Rücken gefallen sind, sondern der gesamten Bewerbung
schweren Schaden zugefügt haben. Man könnte auch die
eigenbrötlerischen Voralpenländler mit ihrer egomanischen Weltsicht
dafür verantwortlich machen, die ihre Grundstücke nicht hergeben
wollten. Aber das sind alles Kämpfe der Vergangenheit. In die Zukunft
geblickt muss man den DOSB auffordern, nun nicht nachzugeben im
Ringen um Olympische Spiele für Deutschland. Aber es sollten – wie
eigentlich immer schon – Sommerspiele werden. Deutschland hat seine
Fähigkeit zum Sommermärchen mit der Herren-Fußball-WM gezeigt und
wiederholt das gerade bei der Damen-WM. Das würde mit Olympia auch
gelingen. Es muss ja nicht wieder Berlin sein. Auch nicht München.
Aber Hamburgs Bewerbung als Tor zur Welt – das wäre eine starke
Bewerbung. Und Olympia in Deutschland – das ist nach 39 Jahren
überfällig.
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