Der Paukenschlag kam plötzlich und unverhofft.
„Ergebnisoffen“ wolle die Lippische Landeskirche ihre weitere
Eigenständigkeit prüfen, sagte deren oberster Repräsentant, Martin
Dutzmann. Der Landessuperintendent ist in der Sprache der Diplomatie
geübt, ist er doch zugleich Militärbischof der Evangelischen Kirche
in Deutschland. Deutlicher kann er nicht formulieren, schließlich ist
auch der Lipper den Gesetzen der evangelischen Kirche unterworfen.
Die kennen kein Primat für Kirchenleiter; Synoden sind das alleinige
Beschlussorgan. Die kleine Landeskirche der Lipper mag selbstbewusst
sein, finanzstark ist sie dennoch nicht. Mit 180.000 Mitgliedern
lassen sich keine großen Sprünge machen; und selbst der kleinste
Amtsapparat will bezahlt sein. Gleiches gilt für die noch kleinere
Landeskirche der Schaumburg-Lipper. Lippe-Detmold ist nicht schlecht
gefahren mit seinem Beitritt zum Lande Nordrhein-Westfalen. Kaum
schlechter dürfte es den lippischen Protestanten ergehen, seien sie
reformierte oder lutherische Christen. Und mit dem Aushandeln von
Sonderrechten (Punktationen) haben die Lipper Erfahrung.
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