Die Parteien in NRW haben die Warmlaufphase vor
den Neuwahlen abgeschlossen, nur die CDU muss noch formell Norbert
Röttgen zum Spitzenkandidaten küren. Nach Ostern geht der Wahlkampf
richtig los – kurz, aber heftig. Mit den größeren Chancen starten die
Regierungsparteien SPD und Grüne. Sie wollen mit eigener Mehrheit
fortsetzen, was sie in der Minderheit mit wechselnder Unterstützung
begonnen haben. In Umfragen liegt Rot-Grün vor allen anderen
denkbaren Konstellationen. Beide Parteien stehen geschlossen hinter
ihren Spitzenkandidatinnen, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Mit den ermutigenden
Umfrageergebnissen im Rücken und zwei populären Frauen an der Spitze
sind beide überzeugt, dass sie den Regierungsauftrag erhalten. Mit
dem Mut der Verzweiflung starten FDP und Linke in den Wahlkampf.
Beide kleinen Parteien, die laut Umfragen um ihre Rückkehr in den
Landtag bangen müssen, versuchen es mit neuen Spitzenkandidaten: die
FDP mit ihrem früheren Generalsekretär Christian Lindner, dem letzten
Hoffnungsträger der gebeutelten Partei; die Linke mit ihrer
Landeschefin Katharina Schwabedissen, die bislang in der
Öffentlichkeit nicht aufgefallen ist. Ans Mitregieren wagt bei den
Kleinen niemand zu denken, sie wären froh, wenn sie wieder im Landtag
säßen. Deshalb konnte Lindner sich auch von SPD und CDU gleichermaßen
distanzieren. Die Linken wissen schon jetzt, dass sie selbst bei
einer Rückkehr weit weniger Einfluss haben werden als unter einer
Minderheitsregierung. Für Röttgen und die CDU wird es schwer. Dem
Spitzenkandidaten machen nicht nur die Zweifel zu schaffen, ob er
sich mit ganzem Herzen für NRW entschieden hat. Für eine realistische
Machtoption fehlt ihm auch ein zuverlässiger Koalitionspartner.
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