Die Finanzminister haben den Segen der
elektronischen Lohnsteuerkarte versprochen. Eigentlich ist ihre
Einführung richtig. Im 21. Jahrhundert hantiert kaum jemand mehr mit
Karteien aus Papier. Daten aller Art werden elektronisch gespeichert
und verwaltet. Mehr als 40 Millionen Arbeitnehmer und zwei Millionen
Arbeitgeber sind von der Umstellung betroffen. Doch aller Lobhudelei
zum Trotz lief sie bislang nicht rund. Schon die Übermittlung der
sogenannten Lohnsteuerabzugsmerkmale von den Kommunen an die
Finanzverwaltungen war von Pannen begleitet. Weil Schnittstellen
nicht passten und verschiede-ne Rechenzentren beteiligt waren, kam es
zum Datenchaos. Die Öffentlichkeit bekam davon wenig mit, und die
Finanzbehörden waren zum Schweigen verdonnert. Im neuen Jahr werden
die Fehler virulent, es wird vermutlich massenhaft falsche
Lohnsteuerabrechnungen geben. Die Finanzämter fürchten deshalb die
Wut der Bürger. Mit dem Hinweis, dass es sich nur um „Geburtswehen“
handelt, werden diese kaum zu beruhigen sein. Aber ihr Geld müssen
sie trotzdem nicht verlieren. Spätestens im nächsten
Lohnsteuerjahresausgleich lässt sich alles korrigieren.
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