Ein halbes Jahrhundert nach Martin Luthers Kings
„I have a dream“-Rede zeigt sich in der Kleinstadt Ferguson, wie lang
und steinig der Weg noch sein wird, den die USA gehen müssen, um ihre
auf Sklaverei und Rassismus ruhenden Fundamente zu erneuern. Der Tod
des schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch die Hand eines weißen
Polizisten ruft in Erinnerung, was beschwichtigende Worte nur
verkleistern. Nicht nur in Ferguson (Missouri) wird die Polizei von
der afroamerikanischen Bevölkerung längst nicht mehr als
Ordnungsfaktor und neutraler Partner wahrgenommen. Sondern als
Besatzungsmacht, die im Zweifelsfall erst schießt und dann fragt,
wenn ein Schwarzer ins Visier geraten ist; aus welchen Gründen auch
immer. Die Konsequenzen sind bekannt. Afroamerikaner landen in den
USA eklatant häufiger auf der Anklagebank, hinter Gittern und in der
Todeszelle als Weiße oder Latinos. Dunkelhäutige Stadtbewohner werden
von der Polizei kriminalisiert, selbst wenn sie sich korrekt
verhalten. Solange die Markierung „schwarz gleich gefährlich“ das
gesellschaftliche (Unter-)Bewusstsein bestimmt und damit einer
rassistisch grundierten Strafverfolgung und Justiz Vorschub leistet,
solange wird es weiter Tragödien wie die des Michael Brown geben.
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