Fracking ist keine gute Idee. Nein, die
umstrittene Förderung von Gas mit Druck und Chemie birgt zu viele
Risiken. Die Bierbrauer haben dagegen schon aufbegehrt, die
Wasserwerke ebenso. Sie alle fürchten, das Trinkwasser könne Schaden
nehmen. Das Lebensmittel Nummer eins also. Nun hat auch die oberste
Umweltbehörde dies noch einmal bestätigt. Die Gefahren sind mehr als
klar. Nur: Warum fordern die obersten amtlichen Umweltschützer dann
nicht gleich ein Verbot? Sie fordern stattdessen „enge Leitplanken“.
Zu kompliziert, sagen sie. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, möchte
man ihnen entgegenhalten. Ein Basta wäre wünschenswert gewesen.
Zumal: Fracking wird die Welt nicht verändern. Es ist keine Sache für
die Zukunft. Energiepolitisch führt die Ausbeutung immer neuer
Gasvorkommen in die Irre. Das Hintertürchen dürfte allein die
Konzerne wie Exxon Mobil freuen. Sie können noch immer auf ein
Geschäft hoffen. Doch auch ihr Rausch wird kurz sein. Das lässt sich
in den Vereinigten Staaten gut beobachten. Dort wurden mit der
unkonventionellen Fracking-Methode neue große Gas-vorkommen
erschlossen. Doch die Goldgräberstimmung ist längst passé. Es mehren
sich die Anzeichen, dass es so schnell wieder vorbei sein könnte, wie
es begonnen hat. Die Quellen erschöpfen schnell, die Bohrungen sind
teuer. Es gibt keinen Überfluss an herkömmlicher Energie. Und auch
nicht an Geld für Investitionen und Forschung. Das Land der
Energiewende muss sich konzentrieren – und mit weniger auskommen. Es
muss Kohle, Öl, aber auch Gas konsequent durch erneuerbare Energien
ersetzen. Und vor allem muss es Methoden entwickeln, um effizienter
mit Energie umzugehen. Der Wirtschaftsminister könnte für Ingenieure
Anreize schaffen, Produkte auszutüfteln, die weniger Energie
verschwenden. Der Verkehrsminister könnte mehr für Radfahrer und
Busse und Bahnen tun. Die Umweltministerin könnte sich stärker um die
energetische Sanierung von Gebäuden kümmern. Das sind gute Ideen.
Doch von ihnen ist in der Republik wenig zu hören, verboten wenig.
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