Wenn die Sparkommissare der NRW-Regierung auf
der Suche nach weiteren Streichvorschlägen sind, werden sie bei
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) rasch fündig. Die rund
100.000 Euro, die ihre Online-Befragung von Studenten gekostet hat,
kann man sofort streichen. Außer ein bisschen öffentliche
Aufmerksamkeit für die Ministerin hat die Aktion an Erkenntnisgewinn
oder verwertbaren Ergebnissen nichts gebracht. Dass knapp 14.000 der
500.000 Studenten in NRW mit ihren Studienbedingungen im Großen und
Ganzen zufrieden sind und knapp 4.500 nicht, klingt zwar erfreulich,
hilft aber nicht weiter. Weder weiß man, wo Zufriedene und
Unzufriedene studieren, noch, welche Fächer sie belegt haben. Dass
viele Studenten sich überlastet fühlen, hat man ebenso gewusst, wie
bekannt war, dass es zu wenig Master-Studienplätze gibt. Nach
wirklich kritischen Problemen, etwa der Ausstattung der Labors, der
Zahl der Arbeitsplätze im Labor, dem Bestand in den Bibliotheken oder
der Wohnsituation in den großen Universitätsstädten, wurde
vorsichtshalber überhaupt nicht gefragt. Stattdessen lässt sich die
Ministerin dafür feiern, dass mehr denn je an einer Online-Befragung
teilgenommen haben. Sie sollte sich besser grämen, so viel Geld zum
Fenster hinausgeschmissen zu haben.
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