Zahlen überführen jede Lebenslüge. Und eine der
schlimmsten amerikanischen Lebenslügen geht so: Jenen, die das Land
beschützen und dafür ihr Leben aufs Spiel setzen – immer nur das
Beste! Die Wirklichkeit für die fünf Millionen Amerikaner, die seit
den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Militär gedient haben,
oft mehrfach hintereinander, sieht meist anders aus. Mit
fortlaufender Dauer des Zermürbungskrieges in Afghanistan kehren
immer häufiger an der Seele schwerverletzte Soldaten heim. Die Zahl
derer, die sich mit traumatischen Neurosen plagen, die Tag und Nacht
von Schuld, Panik und Wut verfolgt werden, erfüllt längst das
Kriterium einer Volkskrankheit. Zahlreiche Soldaten sehen Jahr für
Jahr keinen Ausweg mehr. Sie bringen sich um. Behandelt wird das
Phänomen wie eine Tragödie, für die man sich schämt – anstatt alles
zu unternehmen, um die steigenden Zahlen in den Griff zu kriegen. Die
Diskrepanz ist ernüchternd: Während die Chefs von Pentagon und Weißem
Haus regelmäßig Maximalversprechen im Sinne der Soldatenbetreuung
abgeben, wird im Einzelfall – auch aus finanziellen Gründen – die
langwierige psychosoziale Hilfe für traumatisierte GIs bürokratisch
erschwert oder gar verhindert. Von erleichterter Integration in die
Zivilgesellschaft ganz zu schweigen.
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