Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Drohnenangriffen Technische Schützenhilfe JONAS DAMME

Ein Pilot der US-Luftwaffe sitzt in einem Bunker
vor mehreren Monitoren und dirigiert seinen Flieger. Aus der Sicht
der USA wirkt ein Drohneneinsatz wie ein teures Computerspiel. Die
Wirkung in den afrikanischen Einsatzgebieten hingegen ist verheerend.
Tausende Menschen – darunter auch Zivilisten – sind dort in den
vergangenen Jahren von den amerikanischen Predator-Drohnen getötet
worden. Nun ermittelt die deutsche Staatsanwaltschaft wegen der
deutschen Beteiligung. Die beschränkt sich voraussichtlich darauf,
dass in Stuttgart und Rammstein technische Anlagen stehen, die die
Satellitenverbindung unterstützen – weder die Drohnen noch ihre
Piloten berühren deutschen Boden. Bei aller Abneigung gegen die
Technisierung des Tötens: Die Frage, wo die Amerikaner ihre
Satellitenschüsseln aufstellen, sollte nun wirklich nicht
entscheidend sein. Wenn man die Zentrale der AFRICOM in Stuttgart
akzeptiert, muss man auch damit rechnen, dass die amerikanische Armee
ihr Equipment mitbringt. Wer die amerikanischen Streitkräfte
unterstützt, unterstützt immer auch den Drohnenkrieg.

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