Es ist die Alltagserfahrung jedes Beschäftigten:
Die Arbeitswelt ist in den letzten Jahren rauer geworden, die
Leistungsanforderungen sind gestiegen. Wer damit nicht klarkommt,
läuft Gefahr, in einen Teufelskreis zu geraten: Ein subjektiv
empfundener Mangel an Wertschätzung durch Vorgesetzte führt zu
nachlassendem Engagement. Das zieht oft genug wachsenden Druck nach
sich. Frustration, Angst um den Arbeitsplatz und das Gefühl der
Hilflosigkeit verstärken sich. Am Ende stehen objektive Beschwerden
und der Gang zum Arzt. Kein Wunder, dass sich Freiberufler und
Selbstständige, die ganz gewiss nicht alle auf Rosen gebettet sind,
am wenigsten von einer Gratifikationskrise betroffen fühlen. Hängt
ihr berufliches Wohl und Wehe doch in erster Linie von ihnen selbst
ab. In Zeiten der Unterbeschäftigung musste sich die Wirtschaft mit
den Ursachen des Krankenstandes nicht nachhaltig beschäftigen. Sie
konnte den Personalbedarf aus dem Reservoir gut ausgebildeter
Fachleute ergänzen. Die Angst vor Kündigung tat ein Übriges, das
Erscheinen bei der Arbeit trotz Krankheit bekam als „Präsentismus“
sogar eine eigene Bezeichnung. Mittlerweile herrscht
Fachkräftemangel. Das zwingt zum Umdenken, und das hat in der
Wirtschaft längst begonnen: Gesundheitsmanagement ist in immer mehr
Betrieben keine Alibiveranstaltung mehr, sondern bekommt einen
eigenen Stellenwert. Natürlich wird es eine Weile dauern, bis die
positiven wirtschaftlichen Folgen einer Gesundheitsförderung der
Mitarbeiter auch den letzten Controller oder Geschäftsführer
überzeugen. Es lohnt sich aber ohne jeden Zweifel, in die Fitness
einer älter werdenden Belegschaft zu investieren. Wenn dann noch der
eine oder andere Vorgesetzte die alte Erkenntnis beherzigt, dass
positives Verstärken nichts kostet und die Zufriedenheit stärkt, wird
auch der Krankenstand wieder sinken.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Weitere Informationen unter:
http://