Nun also doch: Die Realisierung des
Bahnhofsprojekts „Stuttgart 21“ wird deutlich teurer als geplant. 1,1
Milliarden Euro teurer. Da half auch ein „Risikopuffer“ von 760
Millionen Euro nichts, den der Ingenieur und Technikvorstand der
Deutschen Bahn, Volker Kefer, in die ursprünglichen Kalkulationen von
4,52 Milliarden Euro eingerechnet hatte. Ein Gutachten der
renommierten Wirtschaftsberatung McKinsey, aus dem der Spiegel
zitiert, geht sogar von Gesamtkosten von 6,8 Milliarden Euro aus.
Welch ein finanzielles Desaster, welch ein Vertrauensverlust, den die
Deutsche Bahn hier erleidet. Die Aussage Kefers vom November 2011
„Wir haben seriös gerechnet“ ist kaum zu halten. Was Herr Kefer wann
über die Kostenentwicklung wusste und ob er in den
Schlichtungsgesprächen immer redlich argumentiert hat, muss nun
geklärt werden. Die Bahn sollte aus dem Debakel folgende Schlüsse
ziehen: Die Zeit der Leuchtturmprojekte ist endgültig vorbei. Es
gilt, die Leistung in der Fläche auf ein zeitgemäßes Niveau zu
bringen. Die Falschrechnung von Stuttgart darf nicht für die nächste
Fahrpreiserhöhung Pate stehen.
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