Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Tarifforderung im öffentlichen Dienst Wasser und Wein Wolfgang mulke, berlin

Es klingt schon sehr seltsam, wenn der
Bundesinnenminister die Tarifforderung des Beamtenbundes und der
Gewerkschaft Verdi für den öffentlichen Dienst in Bausch und Bogen
als maßlos überzogen bezeichnet. Ein Vergleich ist zwingend geboten.
Gerade wurden Pläne der Großen Koalition bekannt, die auf fast zehn
Prozent mehr Vergütung für Bundestagsabgeordnete hinauslaufen. Da
geht es eben mal um 900 Euro mehr in der Tasche jedes
Parlamentariers. Das hält Minister Thomas de Mazière für angemessen,
weil im Gegenzug ja auch die Altersversorgung der Politiker etwas
gekürzt wird. Da wird Wasser gepredigt und Wein getrunken. Von den
finanziellen Lebensbedingungen langjähriger Politiker können
Krankenschwestern oder Feuerwehrleute nur träumen. Und um diese
Berufsgruppen geht es unter anderem. Der öffentliche Dienst darf
nicht von der Entwicklung der Privatwirtschaft abgekoppelt werden.
Das war eine Zeitlang sehr ausgeprägt der Fall.

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