Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf Rätselhaft DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

In den USA gibt bei der Präsidentenkür die
gefühlte Persönlichkeit den Ausschlag, nicht die Richtigkeit und
Überzeugungskraft der politischen Konzepte der Kandidaten. Leider.
Wie sich einer im Gladiatorenkampf der TV-Debatten schlägt, ist darum
wichtig. Mag der Schönheitswettbewerb, der die Dinge in der Sache
fast zwangsläufig verunklart, aus europäischer Sicht auch mitunter
bizarr wirken. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet ist Denver für
Barack Obama in die Hose gegangen. Erstklassiger Verstand reicht
nicht, wenn die Reflexe zweitklassig ausfallen und Gestik wie Mimik
Verzagtheit bis Unlust verströmen. Der Commander-in-Chief wollte
seinen Widersacher präsidial auflaufen lassen. Er hat zu spät
gemerkt, dass sich ein Angstbeißer am Hosenbein nicht mit links
abschütteln lässt. Romney hatte Angst vor dem politischen Frühtod im
Rennen um das Weiße Haus. Obamas Taktik, den Multimillionär nur als
netten Vertreter einer gescheiterten Denkschule erscheinen zu lassen,
hat sich nicht bewährt. Romney ist nicht nett. Er will Amerika
„entkernen“. Man nehme nur seine auf Video festgehaltene
Sozialschmarotzer-Suada gegen mindestens 47 Prozent der Bevölkerung.
Warum Obama den wahren Romney nicht dezent demaskiert hat, ist
rätselhaft.

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