Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Veröffentlichung der Rektorengehälter Exzellenz am Pranger BERNHARD HÄNEL

Mitten in dem an Schärfe zunehmenden Streit um
das neue NRW-Hochschulgesetz platzte eine Bombe: Im Internet wurden
die Gehälter aller Hochschulrektoren in NRW veröffentlicht. Die
Medien aber konzentrierten sich lediglich auf die Bezüge der
Uni-Rektoren und vernachlässigten die Gehaltssteigerungen bei den
Leitungen der Fachhochschulen. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei
denkt. Die Kritik der Fachhochschulen am neuen Gesetz ist eher lau,
sind sie doch eher Gewinner eines Gesetzes, das bundesweit in
Wissenschaft, Wirtschaft und bei Studierenden auf laute Ablehnung
stößt. Eine gezielte Indiskretion darf nicht ausgeschlossen werden.
Einzig das Wissenschaftsministerium dürfte im Detail Kenntnis über
die Bezüge der Rektoren des Landes haben. Bedauern und
Krokodilstränen der Ministerin ob der Veröffentlichung sind wenig
glaubwürdig. Im Kampf für ihr die Autonomie der Hochschulen sträflich
einengendes Hochschulgesetz eröffnet die Sozialdemokratin Svenja
Schulze Nebenkriegsschauplätze wie Drittmittel und Rektorengehälter.
Doch wer Sozialneid schürt, darf sich nicht wundern, wenn die in den
letzten Jahren gewonnene Exzellenz der Hochschulen dem Lande schnell
verloren geht. Wissenschaftler lassen sich nicht ungestraft an den
Pranger stellen.

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