Es geht um eine neue Dimension des Verbrechens,
bedrohlich und gefährlich, und es kann jeden treffen. Die Bekämpfung
von Kriminalität im Internet, Planung und Ausführung von Verbrechen
im weltweiten, für alle zugänglichen Netz ist die neue große
Herausforderung für die Polizei, in NRW, in der Bundesrepublik und
rund um den Erdball. Niemand kann sagen, ob die grauenhaften Taten
des norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik hätten
verhindert werden können, wenn man im Internet früher auf seine
Pamphlete aufmerksam geworden wäre, wenn man die Spuren, die er im
Netz hinterlassen hat, richtig gedeutet und zusammengeführt hätte.
Für die künftige Arbeit von Polizei und Sicherheitsbehörden von
zentraler Bedeutung ist dabei, dass er Spuren im Netz hinterlassen
hat und dass künftig alles getan werden muss, um solche Hinweise zu
finden, sie richtig zu interpretieren und die notwendigen
Konsequenzen daraus zu ziehen. Dazu gehört auch, dass in Deutschland
die Daten im Internet länger gespeichert werden als bislang erlaubt,
damit sich die Polizei überhaupt Kenntnis davon verschaffen kann. Zu
Recht hat EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström eine europaweit
einheitliche Regelung der Vorratsdatenspeicherung verlangt. Die
Gefahr aus dem Netz ist allumfassend. Ob Bankverbindungen und
Geheimzahl abgeschöpft werden, um Konten zu plündern, ob
Geschäftsgeheimnisse ausgespäht oder die Server von Behörden und
Unternehmen lahmgelegt werden, alle können Opfer von
Computerkriminalität werden. Auch wenn nicht immer Geldgier oder
Gewinnstreben das Hauptmotiv der Hacker ist: Sie stehen nicht in
einem sportlichen Wettbewerb mit den Sicherheitssystemen. Auch wenn
sie glauben, sie würden nur ihren Ehrgeiz befriedigen, ihre Taten
sind Verbrechen und keine Kavaliersdelikte.
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