Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Wieder Antibiotika in Mastbetrieben gefunden Gefahr für die Menschen PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Was die Kontrolleure des Landesumweltamts in 26
Geflügelmastbetrieben entdeckt haben, ist geeignet, den Appetit auf
Putenschnitzel und halbe Hähnchen dauerhaft zu vergällen. Viele
Mäster mischen dem Trinkwasser der Tiere Antibiotika bei, als habe es
die kritische Diskussion nach den ersten Alarmrufen im vorigen Jahr
nicht gegeben. Der Verdacht steht unwiderlegt im Raum, dass es bei
dem massenhaften Medikamenteneinsatz nicht um die Heilung von
ausgebrochenen Krankheiten geht, sondern dass mit diesen Mitteln die
Mastdauer verkürzt und der Profit gesteigert werden soll. Die
Versicherung, dass im Fleisch der behandelten Tiere keine Rückstände
nachzuweisen sind und ihr Verzehr deshalb unbedenklich ist, kann
nicht wirklich beruhigen. Durch die flächendeckende Gabe von
Antibiotika wird die Bildung resistenter Bakterien gefördert, Keime,
die auf die Behandlung mit Antibiotika nicht mehr ansprechen. Hierin
liegt die große Gefahr für die Menschen. Bund und Länder dürfen das
Problem nicht länger vernachlässigen. Sie müssen die Regeln für den
Einsatz der Arzneimittel verschärfen und deren Einhaltung strikt
kontrollieren.

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