Es ist beschämend, wie nachlässig mehrere
Elektronikkonzerne mit den Daten ihrer Kunden umgehen. Apple
speichert vorsätzlich Aufenthaltsorte von iPhone-Nutzern. Sony
schützte Adressen, Kreditkartennummern und Passwörter von 77
Millionen Kunden mangelhaft, die bisher über das Playstation-Netzwerk
meist online spielten. Ebenso inakzeptabel ist die Reaktion der
Firmen. Sony informierte die Betroffenen erst eine Woche nach
Bekanntwerden der Sicherheitslücke per E-Mail. Rasch vergessene
Sammelklagen oder die Kritik einzelner Verbraucher werden die
Konzerne kaum zwingen, sensibler mit Daten umzugehen. Der Gesetzgeber
muss dem Kunden den Rücken stärken. Unternehmen sollten verpflichtet
werden, einen Datendiebstahl sofort öffentlich zu machen und
Betroffene individuell zu informieren. Zudem fehlt dem Verbraucher
die Orientierung, welchem Online-Anbieter er vertrauen kann. Beim
Hauskauf entlarven Pässe heute jede schlecht gedämmte Hauswand auf
Farbskalen von Grün bis Rot. Lebensmittelhersteller schmücken
naturbelassenen Käse mit dem Bio-Siegel. Wie viele
Kreditkartennummern müssen Kriminellen noch in die Hände fallen,
bevor die Regierung kundenfreundliche Netzwerk-Anbieter mit einem
gesetzlichen Siegel für Datensicherheit belohnt?
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