Dies vorweg: Unsere Politiker sollen sicher, 
schnell und bequem reisen, da sie ja auch meistens noch etwas zu 
arbeiten haben auf dem Weg zu ihren vielen, oftmals eng getakteten 
Terminen. Das gilt auch für Bundesforschungsministerin Annette 
Schavan. Aber sicher, schnell und bequem lässt sich eben nicht nur 
mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr reisen, sondern auch mit der 
Deutschen Bahn, dem Dienstwagen oder privaten Fliegern – und das 
zudem meist auch noch günstiger als mit Y-Reisen. Das gilt auch für 
eine Reise nach Rom. Die italienische Hauptstadt liegt wahrlich nicht
abseits der Flugrouten, ist gut zu erreichen mit privaten Fluglinien.
Daher mutet die Begründung von Frau Schavan, dass sie ihre Termine in
Rom anders nicht rechtzeitig hätte wahrnehmen können, vorgeschoben 
und nicht überzeugend an. Doch noch etwas anderes lässt aufhorchen. 
In den Richtlinien der Flugbereitschaft der Bundeswehr heißt es auch,
dass die durch den Flug mit der Flugbereitschaft verursachten Kosten 
in einem angemessenen Verhältnis zur Bedeutung und Dringlichkeit des 
Amtsgeschäftes und den damit verbundenen Bundesinteressen stehen 
müssen. Hier wird–s interessant. Was macht einen alltäglichen Empfang
des deutschen Botschafters mit Kulturschaffenden und 
Kirchenvertretern in Rom, eine Papstaudienz und einen Vortrag in 
Nordhorn so wichtig für unser Land, dass Frau Schavan unbedingt für 
150.000 Euro hin- und herfliegen muss? Nichts! Die Opposition hat nun
angekündigt, die Ministerin vor den Haushaltsausschuss des Bundestags
vorladen zu wollen. Zu Recht, denn die Ministerin war bereits im Jahr
2008 in die Kritik geraten, als sie sich für 26.500 Euro per 
Hubschrauber zu einem Termin in die Schweiz fliegen ließ, obwohl es 
Linienflüge für 329 Euro gab. Ganz schön abgehoben – die Ministerin.
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