Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Protest gegen Nationalpark Kleiner Unterschied SIGRUN MÜLLER-GERBES

Gleich zwei Großdemonstrationen rund ums Thema
Umweltschutz und Verkehr in OWL innerhalb kürzester Zeit- fast könnte
man sich erinnert fühlen an die 80er Jahre, als Bürger massenweise
gegen die Zubetonierung unserer Welt auf die Straße gingen. Der
zweite Blick offenbart, wie sehr sich die Zeiten geändert haben:
Nicht mehr die Sorge um die Zukunft des Planeten bewegt die Massen.
Nein, demonstriert wird heute gegen das ambitionierteste
Naturschutzprojekt, das die Region je gesehen hat, den Nationalpark;
demonstriert wird dafür, dass die Bagger endlich die A 33
weiterbauen. Angeführt werden die Demonstrationen nicht mehr von
Bürgern, die ihre Interessen im Parlament nicht vertreten fühlten,
sondern von etablierten Politikern und Unternehmern. Wichtigster
Unterschied: Demonstriert wird nicht mehr aus Sorge um das große
Ganze, sondern fürs persönliche Wohlergehen. Es ist legitim, wenn
Waldbesitzer sich die Verwertung ihres Besitzes nicht einschränken
lassen wollen und Anwohner ihre Stadt vom Verkehr entlastet wünschen.
Fürs Gemeinwohl marschieren sie aber nicht.

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