Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Streit um Brennelemente aus Forschungsreaktor Reichlich konstruiert PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Auch nach der ausführlichen Stellungnahme des
Wissenschaftsministeriums bleibt unklar, warum eine zwischen
Düsseldorf, dem Forschungszentrum Jülich und dem
Bundesforschungsministerium in Berlin abgestimmte Antwort über den
Verbleib der Brennelemente aus dem Jülicher Forschungsreaktor noch
einmal geändert und abgeschwächt wurde. Der Hinweis, das Berliner
Ministerium habe davon abgeraten, konkrete Zahlen zu nennen, reicht
nicht aus. In einem vorherigen Entwurf waren exakte Zahlen genannt
worden, denen auch Berlin nicht widersprochen hatte. Auf der anderen
Seite klingt der Verdacht der Opposition, Wissenschaftsministerin
Svenja Schulze (SPD) habe die Antwort geändert, um die nach Fukushima
wachsende Atomangst zu schüren, reichlich konstruiert. Nach der
Reaktorkatastrophe in Japan musste niemand Angst vor der Kernenergie
schüren, dafür sorgten schon die stündlich dramatischer werdenden
Nachrichten aus Japan. Die Ungewissheit über Brennelemente aus einem
längst abgeschalteten Reaktor spielte dabei keine Rolle. Auch ist die
Opposition bislang jeden Beweis schuldig geblieben, dass die
Ministerin selbst Einfluss auf die Abfassung der Antwort genommen
hat. Wahrscheinlich war es nur der Übereifer eines übervorsichtigen
Beamten.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de