Noch ist das Buch nicht auf dem Markt, noch sind
nur wenige Passagen der Äußerungen des Papstes bekannt. Dennoch ist
es bemerkenswert, dass Papst Benedikt XVI. so offen davon spricht,
dass Kondome „in Einzelfällen“ verwendet werden könnten, um Aids zu
verhindern. Bisher herrschte der Eindruck vor, die Spitze der
Katholischen Kirche erkenne das HIV-Problem gar nicht. Der Papst
öffnet sich der Wirklichkeit. Er geht einen ersten kleinen Schritt in
die richtige Richtung zur Eindämmung der Seuche. Niemand sollte
jedoch erwarten, dass sich nun die Sexualmoral der Kirche komplett
ändere. Denn gleichzeitig betont Benedikt, dass der wahre Erfolg im
Kampf gegen Aids in der „Vermenschlichung der Sexualität“ liege.
Übersetzt: Sexualität gehört in den Raum einer gelebten
Partnerschaft, erfüllt sich im liebe- und verantwortungsvollen Umgang
mit dem Du, nicht im triebgesteuerten Ich. Konsequenz in vielen
Fällen: Verzicht und damit weniger Ausbreitung von Aids. Das ist der
Idealzustand, für den die Kirche alles Recht, sogar die Pflicht hat
zu werben. Aber fern der Wirklichkeit ist es nach wie vor.
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