Neue Westfälische (Bielefeld): Nachtflugverbot Gesundheit geht vor Gewinn HEIKO KAISER

Stille Nacht am Frankfurter Flughafen. Das
Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig hat entschieden, dass die
Gesundheit der Menschen über wirtschaftliche Interessen gestellt
werden muss. Von 23 bis 5 Uhr bleiben die Flugzeuge zukünftig am
Boden. Und das ist gut so. Jeder Betrieb, dessen Produktionsmethoden
die Gesundheit der Allgemeinheit gefährdet, wird gezwungen, geeignete
Maßnahmen zu ergreifen. Das kostet Geld. Die Lufthansa beziffert den
Verlust durch das Nachflugverbot auf jährlich 40 Millionen Euro. Eine
bittere Pille. Viele Menschen aber, die durch den nächtlichen
Fluglärm unter Schlafstörungen, Herz-/Kreislauferkrankungen oder
Depressionen leiden, wie eine Studie jüngst bewies, müssen zukünftig
keine Pillen mehr schlucken. Das ist mehr wert als der Mehrwert durch
17 Nachtflüge für die Lufthansa. Und noch einer hat gewonnen. Die
Demokratie. Das Urteil aus Leipzig ist ein Schuss vor den Bug der
hessischen Landesregierung. Die hatte die Arbeit der Mediationsgruppe
um den Ausbau des Frankfurter Flughafens schlichtweg ignoriert und
gegen deren ausdrückliche Empfehlung Nachtflüge erlaubt. Jetzt können
die Menschen wieder ruhig schlafen. Weil es leise ist, und weil sie
wissen, dass der Staat ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit
tatsächlich schützt.

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