Neue Westfälische (Bielefeld): Neue Regeln für Tattoos Vernünftige Entscheidung Wolfgang Mulke, Berlin

Bei Lebensmitteln oder dem Spritpreis schauen
die Verbraucher genau hin, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wenn
es aber um das Mitmachen bei Trendmoden geht, lassen sie schon mal
jede Vorsicht fahren. Anders ist der Boom bei Tätowierungen nicht zu
erklären. Eine Regulierung dieses Marktes ist zum Schutz der Kunden
überfällig. Es ist völlig in Ordnung, wenn sich jemand für eine
Körperverzierung entscheidet. Nur sollte diese Entscheidung mit
Vernunft getroffen werden. Das ist aber nur bei einem Teil der Kunden
der Fall. Vielfach wollen sie einfach nur schnell etwas haben. So
klappt das ja auch mit anderen Dingen, die, einmal bestellt, am
nächsten Tag geliefert werden. Doch ein Tattoo ist eine Entscheidung
für eine lange Zeitspanne. Es lässt sich nicht einfach in den
Abfalleimer werfen, wenn es nicht mehr gefällt. Vernünftig sein heißt
in diesem Fall, sowohl bei der Auswahl des Tätowierers als später
womöglich auch beim Tattoo-Entferner auf Fachleute zu setzen, statt
sich irgendeinem Hinterhof-Künstler anzuvertrauen. Das mag teurer
sein, doch die gesundheitlichen wie ästhetischen Risiken bleiben
überschaubar. Der Staat hat den unübersichtlichen Markt bisher weder
richtig kontrolliert noch reglementiert. Angesichts dessen, dass es
sich hier um Körpereingriffe handelt, ist das unverständlich. Denn es
ist ein Massenmarkt geworden. Immerhin ist eine Teilregulierung nun
in Sicht, in dem der Umgang mit Lasern allein medizinischen
Fachleuten vorbehalten bleiben wird. Es bleibt zu hoffen, dass bis
zur Bereinigung des Marktes nicht allzu viele Tattoo-Freunde
bleibende Schäden davontragen.

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