Spätestens ab Montag ist die Schonzeit vorbei
für den Nachfolger von Bahnchef Mehdorn. Dann wird sich zeigen, wie
lange Rüdiger Grube seinen Vornamen behält oder wie zuvor Hartmut
Mehdorn die Jobbezeichnung dem Familiennamen vorangestellt bekommt.
Durchaus erfolgreich hat sich Grube ein besseres Image gegeben als
sein als Poltergeist auftretender Amtsvorgänger. Er genießt nicht nur
Ansehen in der Politik, sondern auch bei den Mitarbeitern. Wir wissen
nicht, ob Grube generöser auftreten wollte bei den Tarifverhandlungen
als weiland Mehdorn. Doch sicher wissen wir, dass mögliche
Großzügigkeit längst ausgebremst wurde von der Bundesregierung. Die
will ihrer 100-prozentigen Staatstochter Bahn von 2011 an bis 2014
jedes Jahr 500 Millionen Euro aus der Bilanz saugen. So viel nämlich
will der Bund als Eigentümer zukünftig an Dividende. So könnte Grube
zumindest die Forderung der Gewerkschaften GDL, Transnet und GDBA
nach gleichem Lohn bei der staatseigenen DB wie bei ihren privaten
Konkurrenten nützlich sein. So manche durchaus auch einträgliche
Verbindung hat die Bahn verloren, weil ihre Konkurrenten preiswerter
fahren – auch dank geringerer Löhne, günstigerer Schichtpläne und
weniger kostspieliger Zulagensysteme.
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