Der neu gewählte Vorsitzende des Hartmannbundes,
der Bielefelder Arzt Klaus Reinhardt, hat sich für mehr Transparenz
bei der Kostenerstattung im Gesundheitswesen und gegen die seiner
Ansicht nach zu ausgeprägte Industrialisierung medizinischer
Leistungen, vor allem im Klinikbereich, ausgesprochen. „Wir sind der
Auffassung, dass es besser wäre, der Patient bekäme für seine
Behandlung eine Rechnung, die dann von der Kasse erstattet würde“,
sagte Reinhard der in Bielefeld erscheinenden neuen Westfälischen
(Montagsausgabe). Dies bedeute für Patienten niedergelassener Ärzte
mehr Transparenz. Ein weiteres Tätigkeitsfeld seiner künftigen Arbeit
als Verbandschef sei der Klinikbereich. Für diesen stellt Reinhardt
fest: „Die Industrialisierung der Medizin ist zu weit
vorangeschritten.“ In den Krankenhäusern würden immer mehr Patienten
in immer kürzerer Zeit behandelt. Dies sei aber „nicht Schuld der
Ärzte, sondern der betriebswirtschaftlich organisierten
Geschäftsführungen“, kritisiert Reinhardt. Besonders kritisch
beurteilt der Bielefelder Arzt Zielvereinbarungen im Klinikbereich,
die zum Beispiel festschreiben, wieviele Operationen in welchem
Zeitraum stattzufinden haben. „Dem muss mit Nachdruck Einhalt geboten
werden“, fordert Reinhardt. Insgesamt habe die Bürokratie im
Arztberuf „abstruse Ausmaße“ angenommen.
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