Im internationalen Vergleich bietet das deutsche
Gesundheitssystem noch immer viele Vorzüge. Doch der Patient krankt.
Große Unterschiede bei der Behandlung von Privat- und
Kassenpatienten, Versorgungslücken in der Pflege, Hebammen, die
Versicherungsbeiträge nicht mehr zahlen können, Ärztemangel auf dem
Land – die Wunden werden immer größer. Jetzt schlagen auch die
Therapeuten Alarm. Ihr Limit ist erreicht. Die Politik muss diese
Hilferufe endlich ernst nehmen. Denn die Situation wird sich durch
Untätigkeit nicht verbessern. Unsere Gesellschaft wird immer älter
und damit auch anfälliger für langwierige Krankheiten. Vom
Bandscheibenvorfall bis zur lebensbedrohlichen Krebsdiagnose – es
sind die Angehörigen der Pflege- und Heilberufe, die diese Menschen
auf ihren Wegen zurück ins Leben begleiten und ihnen oft im wahrsten
Sinne des Wortes wieder auf die Füße helfen. Dabei geben sie viel,
nicht zuletzt häufig sogar die eigene Gesundheit. Wen wundert es da,
dass junge Menschen diese Berufsgruppen als wenig attraktiv
empfinden? Wer sich dann noch ausrechnet, dass er bereits für die
Ausbildung mindestens 15.000 Euro aus eigener Tasche zahlen muss,
überlegt sich doch noch mal gründlich, ob er wirklich Physiotherapeut
werden will. Die Studiengebühren wurden abgeschafft. Was für künftige
Ärzte gilt, sollte für alle Gesundheitsberufe Standard werden. Es
wäre ein Anfang.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell