Neue Westfälische (Bielefeld): Pflege im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld

Die Verantwortlichen des Evangelischen
Krankenhauses Bielefeld (EvKB) stehen im Büßerhemd. Nach Tagen
kritischer Berichte dieser Zeitung über unhaltbare Zustände im
Pflege-Bereich der Kliniken räumen Bethel-Vorstand Ulrich Pohl und
selbst Krankenhaus-Geschäftsführer Heiner Meyer zu Lösebeck ein, dass
es so nicht weitergehen kann. Einsicht ist der erste Weg zur
Besserung. Sie müssen einsehen, dass die Vorwürfe stimmen. Sie
stammen von Mitarbeitern, die ihren Beruf und die Menschen, für die
sie arbeiten, ernst nehmen, denen auch ihr Arbeitgeber wichtig ist.
Und sie kamen von Patienten und ihren Angehörigen. Das EvKB ist aber
nur ein Fall von vielen. Schon morgen können ähnliche Probleme in
anderen Krankenhäusern öffentlich werden. Das liegt auch daran, dass
der Gesundheitsbereich immer stärker unter ökonomischen Druck gerät.
Diese Gesellschaft muss sich fragen, wie viel Geld ihr der Umgang mit
kranken und schwachen Menschen wert ist. Ein dementer Mensch lässt
sich nicht allein nach einer Gewinn-und-Verlust-Rechnung betreuen.
Das entlastet die Bethel-Chefetage nicht. Woanders ist es nicht so
schlimm. Und: Wenn sie öffentlich erklärt, Transparenz schaffen zu
wollen, und erst anschließend der Redaktion dieser Zeitung bekannt
wird, dass das Gesundheitsamt schlimme Zustände bestätigt hat,
bleiben Zweifel an der Aufrichtigkeit. Alles muss auf den Tisch.

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