Neue Westfälische (Bielefeld): Philosophieunterricht für konfessionslose Schüler Kleine Menschen, große Fragen Miriam Scharlibbe

In vier Jahren Grundschule sollen Kinder das
Rüstzeug fürs Leben bekommen: Schreiben, Lesen, Rechnen, Sachkunde –
gewappnet mit Grundkenntnissen in all diesen Bereichen werden sie auf
den weiteren Weg geschickt. Menschlichkeit und Mitgefühl lernen sie
im Idealfall von engagierten Lehrern und im Zusammensein mit
Mitschülern. Das ist vom Zufall abhängig. Auf dem Lehrplan stehen
diese Lernziele oft nicht. Viele Fragen bleiben offen, zumindest für
Kinder, die keinen Religionsunterricht haben. Ihnen werden
Informationen vorenthalten. Gemeint sind nicht die Biografien von
Heiligen, die Schöpfungsgeschichte oder die Zahl der Sakramente. Oft
ist es doch gerade die Aufklärung über das Miteinander der
Religionen, Beispiele für Barmherzigkeit und der Appell, achtsam mit
der Welt umzugehen, was diesen Unterricht so wertvoll macht. Diese
Inhalte können auch konfessionslose Schüler vermittelt bekommen. Auch
kleine Menschen stellen große Fragen. Zuhause fehlt für deren
Erörterung oft die Zeit oder die Bereitschaft der Eltern. Auch hier
hat die Schule einen Bildungsauftrag. Ob so ein Schulfach den Titel
Philosophie oder Ethik trägt, ist am Ende zweitrangig. Die
Gesellschaft wird bunter. Schon jetzt sind unter den Grundschülern
fast so viele Kinder muslimischen Glaubens wie evangelisch. Ihnen
Verständnis beizubringen, sollte in Zeiten von Religionskonflikten
überall auf der Welt in unser aller Interesse sein.

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