Die Präses der Evangelischen Kirche von
Westfalen, Annette Kurschus, mahnt in der Debatte über Zuwanderer aus
Südosteuropa zu mehr Ehrlichkeit. Es sei keine Frage, dass
Deutschland von Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien profitiere,
sagte Kurschus der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Samstagsausgabe). Die meisten hätten einen Berufs- oder
Hochschulabschluss. Kindergeld bezögen sie nicht so oft wie andere
Ausländer, Arbeitslosengeld oder Rente ebenfalls selten. Gleichzeitig
zahlten sie viel in die Renten- und Sozialkassen ein. Vergessen werde
aber, dass die Herkunftsländer schwer unter der Abwanderung leiden,
so Kurschuss. Rumänien und Bulgarien verlören Milliarden, die zuvor
in die Ausbildung von Ärzten investiert wurden. „So lange die
Mediziner dort erbärmlich wenig verdienen und nur durch Bestechung
eine Stelle erhalten, werden weiterhin viele ihr Land verlassen“,
sagte Kurschus dem Blatt. „Der Aderlass an Fachkräften, die dort
bitter nötig wären, geht auch uns etwas an.“ Nur europäische
Standards könnten auf Dauer Abhilfe schaffen.⋌
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