Neue Westfälische (Bielefeld): Schulleistungsvergleich Gespaltenes Land BERNHARD HÄNEL

Der Süden top, der Norden flop. An diesem Urteil
hat sich nichts geändert beim jüngsten Leistungsvergleich der Schüler
in den 16 Bundesländern. Erfreulich ist, dass NRW in einigen
Kompetenzfeldern aufholen konnte. Doch insgesamt wurde die
Bildungskluft mit Leistungsunterschieden von bis zu anderthalb Jahren
zwischen den Ländern tiefer. Weiterhin hängt Bildung in Deutschland
von der sozialen Herkunft ab; besonders in den Südstaaten. Stetig
zunehmend sind Schulen und Klassenzimmer zum Spiegelbild einer sozial
gespaltenen Gesellschaft geworden. PISA 2000 hatte für Kinder aus den
oberen sozialen Schichten in NRW bei gleicher Kompetenz eine
3,1-fache Chance ausgewiesen, ein Gymnasium zu besuchen. PISA 2006
stellte bereits eine 4,5-fache Chance fest. Und die neuesten
NRW-Daten weisen für Kinder aus den oberen sozialen Schichten eine
5,5 fache Chance aus, ein Gymnasium zu besuchen. Das bedeutet einen
Aufstieg auf Platz 5, was wenig rühmlich ist. Doch
Bildungsgerechtigkeit ist längst zum Schlüsselwort geworden – für die
Wirtschaft ebenso wie für Mütter und Väter. Es muss mehr geben als
den Hauch einer Chance auf sozialen Aufstieg durch Bildung.
Sprachförderung im Kindergarten ist ein Schritt; längeres gemeinsames
Lernen ist der Nächste.

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