Neue Westfälische (Bielefeld): Streik in Spanien Schmerzhafte Reformen RALPH SCHULZE

Spanien hat jahrelang über seine Verhältnisse
gelebt – und das Volk muss nun die Rechnung dafür bezahlen: harte
soziale Einschnitte, Steuererhöhungen, Kürzung der Beamtengehälter,
Anhebung des Rentenalters. Das sind unvermeidliche Reformen des
sozialistischen Regierungschefs Zapatero, um die wankende
Mittelmeermacht wieder flottzumachen. Der Generalstreik, mit dem die
Gewerkschaften ihre Muskeln spielen ließen, wird daran wenig ändern.
Er war vor allem ein Beitrag zur Gesichtswahrung – der freilich
Spaniens ohnehin flauer Wirtschaft mehr geschadet als genützt hat.
Der Ausstand hat zudem auch Hunderttausende ausländische
Spanienurlauber getroffen und verärgert. Das Kernproblem Spaniens
bleibt derweil eine instabile sozialistische Minderheitsregierung,
welche es nicht schafft, die kriselnde Nation zusammenzuschweißen,
damit alle zusammen den Karren aus dem Dreck ziehen. Und eine noch
längst nicht entschärfte Schuldenbombe, die vermutlich in naher
Zukunft weitere schmerzhafte Kürzungen und noch höhere Steuern
notwendig machen wird.

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