Neue Westfälische (Bielefeld): Union macht sich für Pflegekräfte stark Nicht verdient JÖRG RINNE

Endlich, so möchte man auf den ersten Blick
glauben, endlich setzt sich die Politik einmal für die wirklich
wichtigen Dinge im Leben ein. Mehr Pflegekräfte soll es nach dem
Willen der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag geben. Und da die
Klinikärzte ja sowieso bestens bezahlt sind, sollen diese durch den
Verzicht auf Lohnerhöhungen im kommenden Jahr zugunsten von mehr
Krankenschwestern und -pflegern ihren Beitrag zum allgemeinen
Patientenwohl leisten. Diese Arithmetik des CDU-Gesundheitspolitikers
Jens Spahn (Jahrgang 1980) ist zynisch. Weil die Politik nicht in der
Lage ist, ein Gesundheitssystem so zu strukturieren, dass es
Patienten, Ärzten und Pflegepersonal gerecht wird, sollen nun die
Beschäftigten unter sich die Brosamen verteilen – die einen auf
Kosten der anderen. Dabei gilt für beide Gruppen: steigende
Arbeitsbelastung, viele unbesetzte Stellen, immer älter werdende
Kran-ke. Wer dies als Patient in einem Krankenhaus einmal selbst
erlebt hat, weiß von der Wichtigkeit von Ärzten und Pflegekräften.
Deshalb sollte die Politik sie nicht gegeneinander ausspielen. Das
haben sie nicht verdient.

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