Neue Westfälische (Bielefeld): Verbot von Streumunition Schamlos ANNEKE QUASDORF

Mehr als 150 Meter weit schleudert eine
Streubombe ihre Hunderte Stahlsplitter. Leider reicht die neue
Konvention der Vereinten Nationen zum Verbot von Streubomben nicht
viel weiter. Denn die Militärmächte USA, China und Russland weigern
sich, ebenso wie Israel, Pakistan oder Indien, die Notwendigkeit
eines Verbots überhaupt anzuerkennen. Die einen sind die weltweit
größten Hersteller von Streumunition, in ihren Arsenalen lagern
Millionen Einheiten der gefährlichen Waffe. Auf dem Gebiet der
anderen schwelen langjährige Kriege oder Konflikte. So lange diese
Länder nicht mitziehen, hat der Vertrag statt Schlag- höchstens
Symbolkraft. Was einen verzweifeln lässt, ist aber nicht nur die
Machtlosigkeit der Vereinten Nationen gegenüber solchen Weigerungen.
Es ist auch die Schamlosigkeit eines Landes wie den USA: Im Juni
diesen Jahres kamen bei einem Angriff auf Terroristen im Jemen
Dutzende Frauen und Kinder durch Streubomben ums Leben. Der Angriff
geht aufs Konto des gleichen Landes, dessen Präsident acht Monate
zuvor voller Stolz den Friedensnobelpreis entgegen nahm.

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