Von Schönwetterwolken spricht der Meteorologe,
wenn am blauen Himmel kleine Wölkchen aufquellen. Bei Sonnenschein
geschieht das leicht. Zugegeben, das Bild ist naiv, aber es passt zum
Himmel über der deutschen Wirtschaft. Und es gibt ein Gefühl für die
Risiken. Denn auch kleinen Wolken können zu üblen Gewitterwolken
anwachsen. Zu den erkennbaren Risiken gehören der Fachkräftemangel
und die Entwicklung der Rohstoffpreise, aber vor allem auch die
weltweit zunehmende Neigung zu Protektionismus. Dies kommt nicht aus
heiterem Himmel – denn wir haben im Handel mit den meisten Ländern
seit Jahren einen hohen Exportüberschuss. Das Ausland reagiert
genervt. US-Präsident Trump hatte schon im Wahlkampf einiges
angekündigt: Mehr Schutz für die US-Wirtschaft, niedrigere Steuern,
gar eine Mauer zu Mexiko. Einiges scheint er wahr zu machen – und
nicht alles ist aus US-Sicht falsch. Es könnte sein, dass Trumps
Kalkül aufgeht und deutsche Firmen sich verstärkt in seinem Land
engagieren (müssen), um dort am Markt zu bleiben. Deutschland könnte
mit eigenen Steuersenkungen dagegenhalten. Das würde bei Firmen und
Bürgern gut ankommen, und ein bisschen Spielraum sollte vorhanden
sein. Doch im schlimmsten Fall mündet die wachsende internationale
Rivalität in einem Wirtschaftskrieg, jeder gegen jeden. Das wären
schlechte Aussichten. Hoffen wir, dass die Pessimisten sich irren,
wie es bei Wetterprognosen ja auch oft der Fall ist.
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