Der frühere Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende
Mark Wössner hält das Untreue-Urteil gegen Thomas Middelhoff, seinen
Nachfolger an der Spitze des Gütersloher Medienkonzerns, für „viel zu
hart“. „Unter zwei Jahre auf Bewährung wäre nach allgemeinem
Rechtsverständnis angemessen gewesen“, sagte Wössner der Neuen
Westfälischen Zeitung (Ausgabe Donnerstag, 9. April 2015). Jeder in
seinem Freundes- und Kollegenkreis sehe das ähnlich. „Herr Middelhoff
tut mir persönlich unendlich leid“, sagte Wössner weiter. Die
drangsalierende Situation in der Untersuchungshaft sei für ihn
unerträglich und völlig unangemessen. Zu Middelhoffs
Verteidigungsstrategie sagte Wössner: „Man hört allgemein, dass sie
wohl Mitschuld trägt an der Härte des Urteils.“ Wössner gilt als
Middelhoffs „Ziehvater“ bei Bertelsmann. Beide mussten ihre Posten
nach Meinungsverschiedenheiten mit der Eignerfamilie Mohn räumen.
Middelhoff hatte Bertelsmann 2002 verlassen und stand dann von 2005
bis 2009 an der Spitze des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor.
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