Neue Westfälische (Bielefeld): Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen Teure Loftwohnungen sind keine Lösung Lothar Schmalen, Düsseldorf

Es gibt nicht wenige Politik-Experten, die den
Mangel an bezahlbarem Wohnraum für das drängendste aller politischen
Probleme der nächsten Jahre bezeichnen. Dass normal verdienende
Familien mit Kindern in größeren Städten kaum noch bezahlbare
Wohnungen finden, geschweige denn Geringverdiener, ist ein Zustand,
der geändert werden muss, wenn die Gesellschaft nicht vollends
auseinanderdriften soll. Auch wenn die Schätzung, dass in NRW
jährlich 80.000 Wohnungen zu wenig gebaut werden, ungenau sein mag,
weil sie schon ein paar Jahre alt ist – das Thema bleibt im größten
deutschen Bundesland mit seinen vielen Großstädten und Ballungsräumen
an Rhein und Ruhr besonders drängend. Insofern ist es nur zu
begrüßen, wenn NRW-Bauministerin Scharrenbach nicht nur Fördergelder
für den Wohnungsbau, sondern auch eine schnelle Bereitstellung von
Wohnungsbauflächen und eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
einfordert. Dass der Blick dabei vor allem auf bereits vorhandene
Reserveflächen fällt, ist schon allein vor dem Hintergrund des immer
weiter voranschreitenden Flächenverbrauchs vernünftig. Daneben muss
aber eine kluge Wohnungspolitik vor allem dafür sorgen, dass der
zusätzliche Wohnraum zu einem möglichst großen Teil im unteren
Preissegment angesiedelt ist. Noch mehr teure Loftwohnungen für gut
verdienende Singles oder Paare ohne Kinder lösen das Wohnraumproblem
nicht.

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