Neue Westfälische (Bielefeld): Wohnungsbauförderung in Nordrhein-Westfalen Kein großer Wurf Lothar Schmalen, Düsseldorf

Es ist lobenswert, dass die neue schwarz-gelbe
Landesregierung sich vorgenommen hat, den Bau von Eigentumswohnungen
und Eigenheimen stärker als bisher zu fördern. Zumal sie dies den
Wählern auch vor der Wahl versprochen hatte. Dass sie aber
gleichzeitig die Gewichte zu Ungunsten der Förderung des
Mietwohnungsbaus verschiebt, ist keine gute Entwicklung. Denn: In
Deutschland müssten, um den Bedarf abzudecken, jährlich 400.000 neue
Wohnungen entstehen. Sagt nicht nur der neue Präsident des Deutschen
Städtetages, Münsters OB Markus Lewe (CDU), sondern sagen auch alle
Experten auf diesem Gebiet. Das Problem der Wohnraumverknappung
jedenfalls wird nicht in erster Linie durch eine Förderung von
Eigenheimen gelöst. Sondern dazu braucht es geradezu einen Boom beim
Mietwohnungsbau. Den aber könnte die Politik durch eine entsprechende
Förderkulisse wenigstens unterstützen. Der Geschäftsführer des
NRW-Städtetags, Helmut Dedy, hat darauf hingewiesen, es sei durchaus
wahrscheinlich, dass der Bund die Fördermittel in NRW noch einmal
kräftig aufstockt. Denn in den Sondierungsgesprächen haben CDU und
SPD vereinbart, dass der Bund sich, anders als bisher vorgesehen,
auch ab 2020 weiter bei der Wohnraumförderung engagieren will. Wenn
denn die Große Koalition in Berlin wirklich zustande kommt. So muss
der Bund es also richten, nachdem die neue Düsseldorfer
Wohnraumförderung wahrlich kein großer Wurf ist.

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