Der Afrikaexperte Claus-Dieter König lehnt eine
Militärintervention westlicher Staaten in Mali ab. Das Land sei
„eines von vielen Beispielen, dass dschihadistischer Terror nicht mit
Militärinterventionen besiegt werden kann“, schreibt der ehemalige
Leiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung im senegalesischen Dakar in einem
Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues
deutschland“ (Samstagausgabe). Bereits das Eingreifen Frankreichs
Ende 2012 in dem Sahelstaat sei gescheitert. „Die Intervention hat
den Norden Malis weiter militarisiert und so den Einfluss bewaffneter
Gruppen gestärkt.“ Eine Verhandlungslösung wäre schon davor möglich
gewesen, so König. Dafür hätte Paris neben den bewaffneten Gruppen
auch zivilgesellschaftliche Kräfte einbeziehen und wirtschaftliche
und soziale Fragen anpacken müssen. „Das hätte die Macht der Milizen
geschwächt und damit nachhaltiger Sicherheit und Stabilität im Norden
hergestellt.“
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