neues deutschland: Agrarökologe Hauser: Europas Landwirtschaft muss ihren ökologischen Fußabdruck verringern

Der Wiener Agrarökologe Michael Hauser fordert eine
weltweite Agrarwende. Die Welternährung lasse sich nur sichern, „wenn
wir unsere Konsummuster in Bezug auf Nahrungsmittel, Futtermittel und
Energiepflanzen den Kriterien der Nachhaltigkeit unterordnen“, sagte
Hauser im Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“. Die
europäische Landwirtschaft müsse ihren ökologischen Fußabdruck
verringern, was nur durch „eine umfassende Agrarwende vom Acker bis
zum Teller“ zu erreichen sei, so der Leiter des „Centre for
Development Research“ an der Universität für Bodenkultur Wien. Nach
Hausers Ansicht ließen sich „allein 30 bis 40 Prozent des künftigen
Mehrbedarfs an Nahrungsmitteln durch die Reduktion von Vor- und
Nachernteverlusten erbringen“. Wer glaube, gentechnisch veränderte
Organismen seien die Lösung für den Welthunger, verkenne die
systemische Natur dieses Phänomens, das ein Resultat komplizierter
wirtschaftlicher, politischer und sozialer Verstrickungen sei.
Export-Subventionen der OECD-Staaten, so der Wissenschaftler,
gehörten dringend abgeschafft.

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