neues deutschland: (Berichtigt: Wirtschaftwachstum 0,8 Prozent)Ökonom Horn fordert von Bundesregierung „wirkliche Investitionsoffensive“

Anlässlich des bevorstehenden EU-Gipfels warnt der
Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, vor zu viel Optimismus. „Die
Krise ist auf gar keinen Fall schon beendet“, sagte Horn im Interview
mit der Tageszeitung „neues deutschland“ (Donnerstagsausgabe). Zwar
geht das IMK für die Eurozone von einem Wirtschaftswachstum von 0,8
Prozent nächstes Jahr aus. Doch liege dies lediglich daran, dass
Krisenländer wie Portugal und Spanien „in ihrer Talfahrt unten
angekommen sind.“ Diese Länder seien aber viel ärmer geworden und
hätten eine „extrem hohe Arbeitslosigkeit“ erreicht. Auch die
wirtschaftliche Lage in Irland, das letzten Sonntag den
Eurorettungsschirm verlassen hat, schätzt Horn als „noch sehr
schlecht“ ein. Zudem werde in Griechenland „der Schrumpfungsprozess
weiter gehen“, da dort die Austeritätspolitik fortgesetzt wird.

Horn warnte auch vor einem zu frühen Ende der Anleihenaufkäufe
durch die Europäische Zentralbank: „Das würde wahrscheinlich Irland
wieder unter den Rettungsschirm treiben, und es gäbe die gleichen
Turbulenzen wie schon 2009 und 2010.“ Horn forderte die
Bundesregierung auf, die Investitionsoffensive „in wirklich
angemessenem Umfang“ umzusetzen. „Dies wäre nicht nur gut für
Deutschland, sondern für ganz Europa.“

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