neues deutschland: Blockupy-Aktivist zu Krawallen in Frankfurt am Main: „Wir distanzieren uns nicht von sozialem Widerstand“

Die Organisatoren der Blockupy-Proteste in
Frankfurt am Main distanzieren sich nicht von den Randalen, die am
Mittwoch die Proteste zur Eröffnungsfeier der Europäischen
Zentralbank begleiteten. „Mir haben nicht alle Aktionen gefallen,
aber wir distanzieren uns nicht von sozialem Widerstand“, machte
Martin Schmalzbauer, Aktivist des Blockupy Bündnisses und der
Interventionistischen Linken, in einem Interview der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Wochenendausgabe)
deutlich. „Wir brauchen dringend mehr soziale Unruhe“, so der
Aktivist. Wenn „andere gegen diese unerträglichen Verhältnisse mit
Aktionen aufstehen, die wir selber nicht machen würden“, wolle man
dies nicht verurteilen. Sichtbar geworden sei in Frankfurt
„vielfältiger, transnationaler Widerstand gegen die fatale
Verarmungspolitik der Troika“, deren Mitglied die EZB neben dem
Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission ist. Schmalzbauer
kritisierte dagegen die Polizeigewalt am Mittwoch, durch die „real
Menschen zu Schaden“ gekommen seien.

Nach drei Jahren Blockupy zog Schmalzbauer zudem eine positive
Bilanz. „Wir wollten den starken Widerstand in anderen europäischen
Ländern auch in Deutschland sichtbar machen. Und wir wollten nicht
nur Solidarität bekunden, sondern gemeinsame Kämpfe entwickeln. Damit
sind wir vorangekommen“, sagte der 33-Jährige im „nd“-Gespräch
weiter.

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