neues deutschland: Böckler-Stipendiaten kritisieren Seminar mit Vertreter des Verfassungsschutzes

Stipendiaten der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung kritisieren ein geplantes Seminar, zu dem ein
Vertreter des Verfassungsschutzes als Gesprächspartner eingeladen
ist. „Mit diesem Seminar ignoriert die Abteilung Studienförderung
sämtliche Beschlusslagen der Böckler-Stipendiaten aus den vergangenen
Monaten. Diese hatten – auch unter dem Eindruck der Enthüllungen über
die Rolle der Verfassungsschutzämter beim Thema NSU – einer wie auch
immer gearteten Zusammenarbeit und Kommunikation mit diesen Behörden
eine gut begründete Absage erteilt“, kritisiert Ex-Böckler-Stipendiat
Markus Mohr das Vorhaben in einem Beitrag für die Tageszeitung „neues
deutschland“ (Freitagausgabe). Eine „kritische Diskussion“ sei mit
Geheimdiensten nicht möglich, da ihre Aussagen nicht überprüfbar
sind. „Insofern ist es sinnlos, jemandem zu widersprechen, der auch
noch das Recht hat zu lügen.“ Ende Februar soll in Düsseldorf ein
Bildungsseminar über die Geschichte und die Folgen des
»Rechtsterrorismus in der BRD« stattfinden. Als Gesprächspartner
angekündigt ist dafür neben dem Antisemitismus-Experten und Göttinger
Politikprofessor Samuel Salzborn der Altstipendiat Horst Lahmann, der
inzwischen leitender Mitarbeiter des niedersächsischen
Verfassungsschutzes ist.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715