Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela
Trochowski (LINKE) hält den griechischen Eingangssteuersatz von 22
Prozent für viel zu hoch. Auf 94 Milliarden Euro summieren sich die
Steuerschulden der Griechen bei ihrem Staat. Viele Einwohner könnten
beim besten Willen nicht zahlen, weil sie zu arm sind, so Trochowski.
Es gebe in Griechenland keinen Freibetrag wie in Deutschland, wo ein
Grundbetrag von fast 9000 Euro nicht der Einkommensteuer unterliegt,
sagte Trochowski der Tageszeitung „neues deutschland“
(Samstagausgabe). Auch kleinste Einkommen werden in Griechenland
besteuert. Von 85 Prozent der Steuerschuldner habe der griechische
Staat jeweils unter 3000 Euro zu erwarten. Diese Menschen seien aber
zusammen nur zwei Prozent der zu zahlenden Steuern schuldig
geblieben. Dagegen gehen 80 Prozent der Steuerschuldensumme auf das
Konto von nur einem Prozent der Steuerzahler. Zudem sei der
griechische Spitzensteuersatz mit 45 Prozent zu niedrig, bemängelte
Trochowski.
Trochowski war Anfang November drei Tage in Athen. Brandenburg
hilft Griechenland beim Aufbau einer effektiven Steuerverwaltung und
berät das dortige Finanzministerium bei der Einführung einer
neunmonatigen Ausbildung für Finanzbeamte. Bisher gibt es dafür in
Griechenland keine gründliche Ausbildung, sondern nur eine
dreiwöchige Schulung.
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