50 Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft
erlebt Brasilien neue Unruhen, Straßenschlachten und Schießereien.
Ähnliches erwartet Brasiliens führender Fußballjournalist Juca Kfouri
auch bei der WM ab Mitte Juni. In den Stadien gibt es „ein Fest,
daran zweifle ich nicht“, meinte der 64-jährige Starjournalist
gegenüber der Tageszeitung „neues deutschland“ (Donnerstagausgabe).
Auf den Straßen erwartet er hingegen Demonstrationen wie beim Confed
Cup im Vorjahr. „Während des Confederation Cup haben wir sechs tolle
Stadien gesehen. Die Leute haben das gesehen und gefragt, warum
werden keine Krankenhäuser, keine Schulen in dieser Qualität gebaut?
Warum haben wir keinen ordentlichen Nahverkehr? Im Krankenhaus muss
ich Schlange stehen, die Schule ist schlecht. Der Confed Cup hat das
Fass zum Überlaufen gebracht, und Sie werden sehen, bei der WM wird
das noch viel größer.“ Dabei ist Kfouri im Grundsatz optimistisch,
dass der demokratische Druck von unten was bewegt: „Da sind die
sozialen Netzwerke, diese neue Welt, die dafür sorgt, dass sich die
Dinge in eine andere Richtung bewegen. Blatter als König des
Weltfußballs, ein allmächtiger Marin, das darf einfach nicht so
weitergehen. Wenn die WM losgeht, dann explodiert das, dann ist
Zahltag.“
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