Die Bundesregierung hat Angaben der
Hilfsorganisation Sea Watch bestätigt, denen zufolge ein
Flüchtlingsboot von der libyschen Küstenwache angegriffen wurde. Dies
geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei
hervor, die der Tageszeitung »neues deutschland« (Freitagausgabe)
vorliegt. »Positionsdaten, die von der EU-Operation EUNAVFOR MED
aufgezeichnet wurden, belegen den Hergang«, erklärte dazu der
europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej
Hunko, mit Bezug auf die Regierungsauskunft.
Das Schiff »Sea Watch 2« befand sich am 21. Oktober in
internationalen Gewässern, als die Besatzung bei einem
Rettungseinsatz behindert wurde. Die Küstenwache enterte nach Angaben
von Sea Watch ein voll besetztes Schlauchboot, schlug Migranten mit
Stöcken und behinderte die Verteilung von Rettungswesten. Eine
Massenpanik brach aus, infolge der alle 150 Insassen ins Wasser
fielen. Sea Watch konnte zwar 120 Personen aus dem Meer retten, barg
aber auch vier Leichen. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation hat
der Vorfall bis zu 30 Tote gefordert.
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