neues deutschland: Champions-League-Finals kosten Berlin mehr als fünf Millionen Euro

Die Austragung der beiden
Champions-League-Fußballfinalspiele in diesem Jahr wird den Berliner
Haushalt belasten. Wie aus der Beantwortung zweier Anfragen der
Linksfraktion durch den Senat hervorgeht, über die die Tageszeitung
»neues deutschland« (Donnerstagausgabe) berichtet, muss das Land
Berlin für die »anforderungsgerechte« Ertüchtigung des
Olympiastadions (Herren-Finale 6. Juni) sowie des
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks (Frauen-Finale 14. Mai) rund 4,16
Millionen Euro aufbringen. Weitere Kosten in Höhe von 1,1 Millionen
Euro werden unter anderem für Kapazitätserweiterungen am Flughafen
Schönefeld benötigt. Insgesamt werden für Baumaßnahmen auch im Umfeld
rund 5,9 Millionen Euro fällig. Wie viel Geld die Stadt für
Polizeieinsätze und Sicherheit aufbringen muss, ist derzeit noch
völlig unklar.

Der europäische Fußballverband UEFA zahlt für die beiden Berliner
Stadien Miete, behält aber die Ticketeinahmen komplett für sich. »Die
Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten für beide Finalspiele
stehen der UEFA als Veranstalterin zu, das Land Berlin erhält davon
keinen Anteil«, erklärt Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski
(CDU). Zu den Baumaßnahmen steuert die UEFA rund 1,2 Millionen Euro
bei. Trotz der hohen Kosten geht der Senat davon aus, dass Berlin am
Ende von der Ausrichtung der beiden Sportevents profitieren wird: So
wird der »volkswirtschaftliche Gewinn« als »erheblich« eingeschätzt,
eine genaue Vorstellung zu Steuereinnahmen und Kaufkraft gibt es
jedoch nicht.

Für die sportpolitische Sprecherin der Linksfraktion im
Abgeordnetenhaus, Gabriele Hiller, geben die UEFA-Finals einen
»Vorgeschmack« auf die Kosten, die auf die Stadt bei Olympischen
Sommerspielen zukommen würden.

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