neues deutschland: Ecuadorianischer Wirtschaftswissenschaftler Acosta: Wirtschaftsinteressen als Hintergrund der Brände in Amazonasregion

Der ecuadorianische Wirtschaftswissenschaftler
Alberto Acosta hat wirtschaftliche Interessen als Hintergrund der
Brände in der Amazonasregion ausgemacht. „In Brasilien und auch in
Bolivien stehen transnationale Nahrungsmittelkonzerne hinter dem
Angriff auf den Regenwald“, sagte Acosta im Interview mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). Millionen von Hektar seien dort in den
vergangenen Jahren entwaldet worden, so der frühere Energieminister
und Leiter der verfassungsgebenden Versammlung in Ecuador. Der auf
diesen Flächen entstehende Soja-Anbau bringe nicht einmal für die
wirtschaftliche Entwicklung etwas, denn die dünne Humusschicht lasse
diesen nur für wenige Jahre zu. „Da werden kurzfristig große Gewinne
eingefahren, mittelfristig werden wir Zeugen einer Versteppung, wie
Satellitenbilder bereits belegen“, sagte Acosta. Ihm zufolge könnte
sich der Wald zwar wieder erholen, doch dafür müsste er „für 30, 40
Jahre sich selbst überlassen werden“.

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