neues deutschland: Egon Bahr: NATO-Mitgliedschaft ist für die Ukraine unmöglich

Der SPD-Politiker Egon Bahr sieht die Sanktionen
des Westens gegen Russland kritisch. „Die Wirtschaft wird ihre
Interessen nicht auf dem Altar der Politik opfern“, sagte Bahr in
einem Interview der Tageszeitung „neues deutschland“
(Samstagausgabe). Die Ostsee-Pipeline wertet er als Gewinn
gemeinsamer Sicherheit. Nach Überzeugung des einstigen engen
Vertrauten von Willy Brandt wolle Russlands Präsident Putin „die
Ukraine gar nicht haben“. Bahr forderte die Anerkennung der
territorialen Integrität der Krim – „und zwar von allen Seiten“.
Gleichzeitig müsse akzeptiert werden, „dass eine NATO-Mitgliedschaft
für die Ukraine unmöglich ist“. Für eine EU-Vollmitgliedschaft ist
die Ukraine nach Ansicht Bahrs „noch auf lange Zeit nicht reif“. Der
Architekt der Neuen Ostpolitik und Ostverträge der 1970er Jahre
wünscht sich zur Lösung des Ukraine-Konfliktes eine sofortige
Rückkehr zum Minsker Friedensvertrag und der NATO-Russland-Akte.

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